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Grundlagen

Innere Einstellung

Die innere Einstellung ist beim Kendō sehr wichtig und unterscheidet sich gravierend von anderen Arten des Budō, wie zum Beispiel dem Aikidō. Im Aikidō, wo die Energie des Gegners gegen ihn verwendet wird, wartet man auf den Angriff des Gegners. Beim Kendō gibt es keine echten Verteidigungen. Wenn überhaupt, wird hier auf den Gegner ein geistiger Druck (Seme) ausgeübt und zum Schlagen provoziert. Da dieser Schlag erwartet wird, kann eine Kontertechnik (Ōjiwaza) erfolgen. Ein anderer Ansatz des Angriffs sind die sog. Shikagewaza. Durch diese Techniken wird die Haltung des Gegners gebrochen, damit dem eigenen Schlag nichts im Wege steht und auch keine Kontertechnik erfolgen kann.

Im Moment des Schlages darf nicht gezögert werden, da sonst der Schlag nicht mit voller Überzeugungskraft ausgeführt wird. Es ist nicht wichtig, ob man selber getroffen wird, sondern entscheidend ist der eigene Schlag. Auch im Wettkampf (Shiai) sollte dies die richtige Einstellung sein, denn:

Wer verteidigt,
verpasst die Gelegenheit zum Angriff!

Kakegoe

Eine Vokalisierung beim Kendo ist sehr wichtig. Bei Grundtechniken bei denen auf die Trefferflächen beim Kendo gezielt wird, werden gewöhnlicherweise die Trefferflächen laut gerufen (z.B.: Kote!, Men!, Do!), um zu vermitteln, dass der Treffer kein Produkt des Zufalls war, sondern mit voller Absicht und Überzeugung erzielt wurde. Eigentlich gibt es aber keine Vorschrift, die ein Kiai mit einem speziellen Wortruf vorschreibt und es wird auch im Wettkampf normalerweise nicht gemacht. Dort sind es oft eher schrille Schreie, die der Einschüchterung des Gegners, sowie dem Aufbauen innerer Spannung dienen. Im Moment des Treffens ist jedoch immer ein Kiai notwendig, um einen gültigen Treffer zu erzielen. (siehe unten ki-ken-tai-ichi).

Anders ist es bei der Kata. Dort sind bestimmte Schläge vorgeschrieben, die vom Shidachi mit „To!“, vom Uchidachi mit „Ya!“ zu begleiten sind.

Ki ken tai ichi

Ein wichtiger Aspekt des Kendō ist das ki-ken-tai-ichi (気剣体一), die Einheit von Geist (symbolisiert durch das ki ai, den Schrei), Körper (symbolisiert durch das fumikomi-ashi, einen sprungähnlichen Stampfschritt) und Schwert. Ein Schnitt/Treffer ist im Kendō nur dann gültig, wenn er mit Überzeugung ausgeführt wird und ki ai, fumikomi-ashi und Auftreffen des Shinai im selben Augenblick stattfinden. Verallgemeinernd kann man sagen, dass beim Kendō „aus der Hüfte“ und nicht, wie oft fälschlich angenommen, hauptsächlich mit den Armen geschlagen wird.

Bei der Kata, dem Kirikaeshi und bei manchen Grundübungen wird statt dem Fumikomiashi auch Tsugiashi verwendet. Bei diesem gleitenden Schritt ist der entscheidende Moment der, bei dem die Zehen des linken Fußes auf der Höhe des rechten Hacken zum stehen kommen.